Ludwig spricht von Unterstützung, Aslıhan Bozatemur streicht Werbungen: „Auf die Medienkrise darf nicht tatenlos reagiert werden“

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig [SPÖ] erklärte, dass sich die Landeshauptleute in naher Zukunft sowohl mit der Versorgungssicherheit von Arzneimitteln als auch mit der Unterstützung des lokalen Handels befassen werden. Außerdem sollen Maßnahmen gegen die Krise im Mediensektor ergriffen werden.

Ludwig sagte in seiner Rede auf der sogenannten Wien-Konferenz, die von der Wiener SPÖ als „kleiner Parteitag“ bezeichnet wird:
„Die Medienlandschaft befindet sich in einer Krise, und wir dürfen dem als Gesellschaft, als Politik und als Medienstandort Wien nicht tatenlos zusehen.“

Der Bürgermeister betonte, dass eine lebendige und vielfältige Medienlandschaft das wirksamste Mittel gegen Desinformation und Propaganda sei:
„Unabhängige und qualitativ geprüfte Informationen sind wichtiger denn je. Das haben wir während der Pandemie erlebt und sehen es auch im russischen Angriffskrieg.“

Qualitätsmedien stehen unter massivem Druck durch global agierende Online-Konzerne, und in den letzten 20 Jahren sind mehr als 2000 journalistische Arbeitsplätze verloren gegangen. Daher kündigte Ludwig an, dass die „Wiener Medieninitiative“ ab März verlängert werde, um Projekte zu fördern, die den Qualitätsjournalismus und die digitale Transformation unterstützen, Arbeitsplätze sichern oder neue schaffen. Projekte, die von Frauen geleitet werden, sollen zudem einen zusätzlichen Bonus erhalten.

Andererseits, so wird betont, habe die Medienkrise nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine ethische Dimension.
Nach Informationen außerhalb von Der Virgül soll Aslıhan Bozatemur verhindert haben, dass an bestimmte türkischsprachige Medien, die sie nicht unterstützen, Werbeanzeigen vergeben werden. Diese Anschuldigung steht im klaren Widerspruch zu Ludwigs Appell, die Medienvielfalt zu fördern und die Medienkrise gemeinsam zu bewältigen.

Laut Quellen der Zeitung Der Virgül kam es zwischen Bozatemur und der Redaktionsleitung während der Wiener Landtagswahlen 2020 zu Spannungen. Dabei soll es Unstimmigkeiten über Wahlwerbung gegeben haben, woraufhin Der Virgül beschlossen habe, künftig keine Berichterstattung mehr über Bozatemur zu veröffentlichen.

Bozatemur soll darauf bestanden haben, dass ihre Aktivitäten in Der Virgül publiziert werden. Die Redaktion antwortete jedoch:
„Da Ihre Aktivitäten keinen Nachrichtenwert haben, können wir keine Berichterstattung über Sie veröffentlichen. Die Eröffnungen türkischstämmiger Unternehmen, an denen Sie teilnehmen, stellen für Der Virgül leider keinen journalistischen Wert dar.“

Daraufhin soll Bozatemur unter Hinweis auf die Wiener Landtagswahl 2020 gesagt haben:
„Ich habe dafür gesorgt, dass Der Virgül die Wahlwerbung erhalten hat.“

Chefredakteur Adem Hüyük entgegnete:
„Wir haben den Werbevertrag im Rahmen der Bürgermeisterkampagne von Michael Ludwig abgeschlossen und damit vor der Wahl zur Steigerung seiner Stimmen beigetragen. Unsere Vergütung erhielten wir von der SPÖ Wien. Sie können nicht so tun, als hätten Sie dies persönlich bezahlt und daraus Ansprüche ableiten.“

Wir erwarten eine Klage…
Nach Veröffentlichung dieses Artikels könnte Bozatemur rechtliche Schritte gegen uns einleiten. Wir haben diesen Bericht in voller Kenntnis dieses Risikos veröffentlicht – und tragen unser „Komma“ stets in der Tasche, bereit, es zwischen die Zeilen einer möglichen Anklageschrift zu setzen.

Wenn wir unser Komma im Gerichtssaal setzen, wird ganz Österreich erneut sehen, dass dieses Land ein Rechtsstaat ist – und dieses Vertrauen wird dadurch nur noch stärker werden.| ©Der Virgül

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