USA: In Albuquerque wurde ein vierter Muslim getötet

“Diese Schießereien sind beunruhigend”, sagte der Polizeichef von Albuquerque, Harold Medina, auf einer Pressekonferenz am Samstag. “Wir setzen alle möglichen Ressourcen für diese Ermittlungen ein”.

Das FBI unterstütze die Ermittlungen, teilte die Polizei in einer Presseerklärung mit.
Die Gouverneurin von New Mexico, Michelle Lujan Grisham, teilte auf Twitter mit, dass sie zusätzliche Polizeibeamte des Bundesstaates in die Stadt schickt, um mit den lokalen und bundesstaatlichen Behörden zusammenzuarbeiten und “den oder die Mörder vor Gericht zu bringen – und sie WERDEN gefunden werden.”

“Die gezielten Morde an muslimischen Einwohnern von Albuquerque sind zutiefst ärgerlich und völlig inakzeptabel”, twitterte die Gouverneurin. “Wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um die muslimische Gemeinschaft von Albuquerque und dem Großraum New Mexico in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen. Ihr seid New Mexicans, ihr seid hier willkommen, und wir stehen an eurer Seite.”

Beamte der Polizei von Albuquerque wurden am Freitag kurz vor Mitternacht über eine Schießerei in der Gegend zwischen Truman St. und Grand Ave. informiert und fanden das Opfer tot auf, wie die Polizei mitteilte. Das Opfer, ein muslimischer Mann, vermutlich Mitte 20, stammte nach Angaben der Polizei aus Südasien. Seine Identität konnte nicht eindeutig bestätigt werden, heißt es in der Mitteilung weiter.

Der Tod des Mannes ereignete sich einen Tag, nachdem die Behörden festgestellt hatten, dass es eine Verbindung zwischen den Morden an Muhammed Afzaal Hussain, 27, und Aftab Hussein, 41, beide Muslime und aus Pakistan, gab, die in den vergangenen zwei Wochen im Südosten von Albuquerque getötet worden waren. 

Die Ermittler arbeiten daran, herauszufinden, ob die Ermordung von Mohammad Ahmadi, einem Muslim aus Afghanistan, im November ebenfalls damit zusammenhing. Ahmadi wurde vor einem Geschäft getötet, welches er zusammen mit seinem Bruder betrieb, so die Polizei.

Die Opfer in den ersten drei Fällen wurden alle “ohne Vorwarnung überfallen, beschossen und getötet”, sagte Kyle Hartsock, stellvertretender Leiter der Kriminalabteilung der Polizeibehörde.

“Unsere oberste Priorität ist es, die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten, und wir bitten insbesondere die muslimische Gemeinschaft, wachsam zu sein und aufeinander aufzupassen. Wenn Ihr etwas seht, sagt etwas”, sagte der Polizeichef am Samstag. “Das Böse wird nicht siegen.”

Für Hinweise, die zu einer Verhaftung führen, ist eine Belohnung von 15.000 Dollar ausgesetzt, teilten die Behörden mit.

“Albuquerque ist im Moment in Aufruhr, und ich möchte klarstellen, dass wir und unsere Partner in der Strafverfolgung alle möglichen Ressourcen auf diese Fälle richten”, sagte Bürgermeister Tim Keller in einer Erklärung. 

“Wir werden unsere Gemeinde schützen und die Täter dieser Verbrechen vor Gericht bringen.”

In einer Pressemitteilung vom Samstag gab der Council on American-Islamic Relations bekannt, dass die Belohnung für Hinweise, die zur Festnahme und Verurteilung der Verantwortlichen führen, auf 10.000 Dollar erhöht wurde.

“Das Leben von Muslimen in Albuquerque ist in Gefahr. Wer auch immer für diese schreckliche, hasserfüllte Mordserie verantwortlich ist, muss identifiziert und gestoppt werden – jetzt”, sagte der stellvertretende Direktor von CAIR, Edward Ahmed Mitchell, in einer Erklärung.

“Wir danken den lokalen, bundesstaatlichen und föderalen Strafverfolgungsbehörden für ihre laufende Arbeit in dieser Krise, und wir fordern die Biden-Administration auf, dafür zu sorgen, dass die Behörden alle notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen, um sowohl die muslimische Gemeinde von Albuquerque zu schützen als auch die Verantwortlichen für diese schrecklichen Verbrechen zu stoppen, bevor weitere unschuldige Menschenleben gefordert werden”, fügte Mitchell in der Erklärung hinzu.| © DerVirgül